Jugendkonzept Fußball SV Kork 1920 e.V.

Ein Leitfaden für Spieler, Eltern, Jugendbetreuer und Freunde des SV Kok 1920 e.V

Vorwort

In der heutigen Zeit besteht die Jugendarbeit eines Vereins nicht mehr nur aus der sportlichen Ausbildung der Jugendspieler. Vielmehr übernehmen die Sportvereine auch erzieherische Aufgaben, die weit ins gesellschaftliche Leben hineinreichen. Die Entwicklung der Persönlichkeit und das Vermitteln von gesellschaftlich relevanten Werten wie Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Respekt, usw. nehmen einen großen Stellenwert ein.
Wir bereiten den Nachwuchs nicht nur auf den Fußball, sondern auch aufs Leben vor. Wir beim SV Kork unterstützen den Breitensport. In einer familiären Atmosphäre werden deshalb alle Spieler, unabhängig von ihrem fußballerischen Talent und auch unabhängig ihrer Herkunft, gleichermaßen gefördert und integriert.

Ohne den sportlichen Erfolg aus den Augen zu verlieren, stellen wir deshalb stets die Aus- und Weiterbildung der Kinder und Jugendlichen in den Vordergrund. Im Sinne eines Fußballangebots für alle Kinder und Jugendliche, sind Mädchen genauso willkommen wie Jungs. Alle Kinder und Jugendliche sollen gerne Sport treiben und sich beim SV Kork zu Hause fühlen. Und dies ein ganzes Leben lang.

Wozu brauchen wir ein Jugendkonzept?

  • Ohne Konzept ist alles von Zufällen abhängig, eine langfristige Planung ist nicht möglich.
  • Ein Konzept bietet die Möglichkeit, Ziele klar zu definieren.
  • Ein Konzept ist auf die Sicherung der Zukunft unseres Vereins ausgerichtet und sorgt für eine positive Außendarstellung sowie Transparenz, so dass auch Eltern, Gönner und Sponsoren die Zusammenhänge in der Abteilung Jugendfußball besser verstehen und nachvollziehen können.
  • Das Konzept soll Jugendbetreuern und Funktionären eine Art Wegweiser an die Hand geben.

Grundsätze

  • Die Jugendarbeit ist stets darauf ausgerichtet, Kinder und Jugendliche sowohl sportlich als auch menschlich zu schulen.
  • Wir haben eine Verantwortung für die Kinder, die weit über den sportlichen Bereich hinausgeht.
  • Kindern und Jugendlichen soll der Spaß am „Mannschaftsspiel“ Fußball vermittelt werden.
  • Die Entwicklung der Kinder, und nicht der kurzfristige sportliche Erfolg, steht im Vordergrund.
  • Die Entwicklung einer Persönlichkeit und das Vermitteln von gesellschaftlich relevanten Werten wie Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Respekt und Verantwortungsbewusstsein nehmen einen ebenso großen Stellenwert ein wie die sportliche Weiterentwicklung.
  • Wir fördern Selbstsicherheit durch Lob und Anerkennung, konstruktive Kritik, sowie fachliche und soziale Kompetenz.

Ziele

  • Kinder und Jugendliche sollen an den Fußballsport herangeführt und bestmöglich ausgebildet werden.
  • Ein reibungsloser Übergang zwischen den Altersklassen muss gewährleistet sein.
  • Langfristig sollen junge, sportlich und charakterlich gut ausgebildete Fußballer mit hoher Vereinsidentifikation an den Aktiven Bereich abgegeben werden, um das Weiterbestehen des Vereins auf einer breiten Basis nachhaltig zu sichern.
  • Die Jugendfußballspieler sollen sich beim SV Kork wohlfühlen. Auch Spieler, die fußballerisch weniger talentiert sind, sollen langfristig an den Verein gebunden werden, um als Jugendbetreuer, Schiedsrichter oder Funktionär eingebunden werden zu können.

Um unsere Ziele zu erreichen, stellen wir folgende Anforderungen:

  • Die Jugendleitung
  • Die Jugendleitung ist verantwortlich für die Organisation der Jugendarbeit.
  • Sie repräsentiert den Jugend-Fußball gegenüber der Öffentlichkeit und ist Bindeglied und Ansprechpartner für die Eltern.
  • Sie arbeitet eng mit der Vereinsführung zusammen.
  • Sie organisiert die Trainerarbeit für die Mannschaften und schafft bestmögliche Rahmenbedingungen für die Jugendarbeit.
  • Die Jugendleitung fördert die Aus- und Weiterbildung der Jugendtrainer.
  • Sie organisiert und leitet die Betreuersitzungen.
  • Sie organisiert und leitet die Jugendturniere des SV Kork .

Die Jugendtrainer und Betreuer

Die Jugendtrainer und Betreuer sind nicht nur für das eigentliche Training und Spielgeschehen verantwortlich, sondern tragen auch zur Erziehung der Kinder und Jugendlichen bei. Sie haben in allen Bereichen eine Vorbildfunktion und vermitteln Werte wie Kameradschaft, Teamgeist, Toleranz, Leistungsbereitschaft und lehren ihnen respektvollen Umgang mit Schiedsrichtern und Gegnern. Außerdem fungieren sie als Organisatoren rund um das Team. Ihre Arbeit richtet sich nicht auf kurzfristige Erfolge, sondern strebt einen nachhaltigen Erfolg an. Die individuelle Ausbildung und Weiterentwicklung des einzelnen Spielers steht dabei im Vordergrund. Das Betreuerteam ist auch für die Kontaktpflege zu den Eltern verantwortlich.

Ein regelmäßiger Gedankenaustausch zwischen den Jugendbetreuern des SV Kork. Der SV unterstützt nach Möglichkeit die Aus- und Weiterbildung der Jugendtrainer.

Grundsätze für die Jugendbetreuer

  • Zuverlässigkeit
  • Pünktlichkeit (Trainer ist Erster und Letzter)
  • Vorbildhafter Auftritt (Vereinsregeln beachten, Umgang mit Trainingsmaterial)
  • Positive Kommunikation (mit Spielern, Eltern, Gästen, Schiedsrichtern)
  • Spaß am Sport
  • Fairness gegenüber Schiedsrichtern und Gegnern, gerade bei Niederlage
  • Gleichbehandlung aller Kinder
  • Ansprache der Spieler mit Namen
  • Positive Kritik (Lob und Anerkennung) und Toleranz

Die Spieler

  • Wir möchten Spieler, die eine positive Einstellung zum Fußballspielen und zum aktiven Sport im Allgemeinen haben und für die Teamgeist kein Fremdwort ist,
  • Wir möchten Spieler, für die ein sportliches und freundliches Auftreten auf und außerhalb des Spielfeldes eine Selbstverständlichkeit ist.
  • Verhaltensregeln wie Pünktlichkeit, Sauberkeit und Fairness müssen bereits bei den jüngsten Fußballern eingeübt werden.

Was wir von unseren Spielern erwarten:

  • Die Teilnahme am Training und Spiel ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
  • Ich versuche kein Training und kein Spiel zu versäumen. Kann ich nicht erscheinen, sage ich so früh wie möglich beim Jugendbetreuer ab.
  • Meine Jugendbetreuer bereiten sich auf das Training vor und schenken mir ihre Zeit. Deshalb sage ich nicht leichtfertig ein Training ab.

Pünktlichkeit

  • Ich erscheine pünktlich zum Training und zum Spiel.
  • Ohne mich ist das Team nicht komplett.
  • Meine Unpünktlichkeit stört das gesamte Team und den Trainingsbetrieb.

Freundlichkeit

  • Freundlichkeit ist für mich selbstverständlich, denn das Team und das gesamte Umfeld ermöglichen mir das Fußballspielen.
  • Ich grüße Kinder und Erwachsene, die ich kenne.

Teamfähigkeit und Disziplin

  • Ich kann nicht jeden gleich gern mögen, akzeptiere aber jedes Teammitglied.
  • Ich verhalte mich im Kreis meiner Mannschaft diszipliniert. Nur im Team kann ich Fußball lernen und nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen.
  • Im Spiel und im Training gebe ich immer 100%, denn ich bin ein wichtiger Teil des Teams.
  • Wenn ich mal schlecht gespielt habe oder nicht die ganze Zeit gespielt habe, verliere ich nicht den Willen fleißig zu trainieren, um meine Leistung zu verbessern. Im nächsten Spiel möchte ich das wieder besser machen.
  • Streitereien untereinander sollen vermieden werden, Handgreiflichkeiten sind nicht akzeptabel.

Hilfsbereitschaft

  • Ich helfe jedem aus dem Team, wenn er Probleme hat und um Hilfe bittet.
  • Ich unterstütze schwächere Spieler und mache mich nicht über sie lustig.
  • Ich übernehme das Wegräumen von Bällen und Trainingsmaterial (Stangen, Hütchen) beim Spiel und beim Training.

Umwelt und Sauberkeit

  • Ich gehe sorgsam mit dem Vereinseigentum um. Sportplatz, Kabinen und alle anderen Gemeinschaftseinrichtungen sollen meinem Verein, meiner Mannschaft und mir noch lange Freude bereiten.
  • Der schonende Umgang mit Bällen, Trikots und Trainingsmaterial ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
  • Bin ich Gast bei einem anderen Verein, gilt dies noch stärker.

Fairplay

  • Ich verhalte mich stets freundlich und fair zu meinen Gegenspielern, egal ob im Training oder im Spiel gegen einen anderen Verein.
  • Ich verhalte mich fair und freundlich gegenüber dem Schiedsrichter.
  • Der Schiedsrichter ist mein Freund. Er ermöglicht mir das Spiel.

Zigaretten, Alkohol, ...

  • Zigaretten und Alkohol am Spielfeldrand habe ich nicht nötig.
  • Über die Gefahren von Drogen weiß ich Bescheid und ich halte mich von ihnen fern.

Vorbild für Jüngere

  • Auch ich bin ein Vorbild – insbesondere für die jüngeren Spieler.
  • Konsequenzen bei Nichtbeachtung der Verhaltensregeln
  • Wenn ich mich – trotz mehrmaligen Hinweisen meines Jugendbetreuers – nicht an die Verhaltensgrundsätze halte, so hat der Jugendbetreuer das Recht, mich zeitweise vom Trainings- und Spielbetrieb auszuschließen. Durch mein positives Verhalten erspare ich dem Jugendbetreuer solche Entscheidungen. Mein Jugendbetreuer hat für jedes Problem ein offenes Ohr – sei es sportlich oder privat.

Die Eltern

  • Dieses Jugendkonzept ist auch für die Eltern gedacht, um die Arbeit der Jugendabteilung transparenter zu machen.
  • Die Eltern sind ein wichtiger Bestandteil der Jugendabteilung. Ohne sie ist ein funktionierendes Vereinsleben nicht denkbar.
  • Zwischen dem Betreuerteam und den Eltern sollte ein vertrauensvolles Verhältnis bestehen.
  • Die Eltern sind aufgefordert, das Betreuerteam und die Kinder durch Motivation, Lob und Anfeuern aller Kinder zu unterstützen
  • Die Jugendbetreuer sind alle ehrenamtlich tätig und investieren ihre Freizeit zum Wohle der Kinder und Jugendlichen. Konstruktive Kritik und Anregungen für Spiel und Training sind jederzeit willkommen, letztlich ist aber der Jugendbetreuer für alle sportlichen Entscheidungen zuständig.

Liebe Eltern, tragen Sie durch Ihr Verhalten während eines Spiels dazu bei, dass Ihre Kinder mit Spaß, Freude und Begeisterung Fußball spielen. Wir haben als Hilfestellung im Anhang ein paar „Tipps für Erwachsene am Spielfeldrand“ notiert.

Spielbetrieb

Die Kinder werden grundsätzlich nach ihrem Alter den Mannschaften zugeteilt. Ausnahmen hiervon sind nur mit Zustimmung der betroffenen Eltern, Jugendbetreuer und der Jugendleitung möglich.

Bambini, F, E– Jugend

  • In diesen Jahrgangsstufen sollen die Kinder nach Jahrgängen eingeteilt werden um Rücksicht auf Freundschaften zu nehmen und diese zu fördern.
  • Allen Kindern soll die Möglichkeit geboten werden an einem hochwertigen Training teilzunehmen und eine ausreichende Spielzeit in der Spielrunde zu bekommen.
  • Spielfreude und Spaß sind wichtiger als Sieg oder Meisterschaft.

D, C, B, A- Jugend

  • Ziel ist in diesen Jahrgangsstufen die individuelle, qualitativ hochwertige Ausbildung der Jugendspieler.
  • Schaffung von Spiel-und Entwicklungsmöglichkeiten auch für weniger talentierte Kinder. Allen Kindern soll die Möglichkeit geboten werden an einem hochwertigen Training teilzunehmen.
  • Heranführen von Jugendspielern an die eigenen Seniorenmannschaften, mit dem Ziel, eine mindestens kreisligareife Seniorenmannschaft aus dem eigenen Nachwuchs zu stellen.
  • Junioren-Meisterschaften sind anzustreben, stehen aber nicht im Vordergrung. Freude am Fußball, Gemeinschaft und Begeisterung sind zu fördern. Die Entwicklung von Einzelspielern und Mannschaft ist wichtig.

Tipps für Erwachsene am Spielfeldrand

Liebe Eltern, tragen Sie durch Ihr Verhalten dazu bei, dass Ihre Kinder mit Spaß, Freude und Begeisterung Fußball spielen.

  • Unterstützen Sie Ihre Kinder durch Lob, Aufmunterung und Anfeuern!
  • Kinderfußball ist kein Erwachsenenfußball! Bei den Kindern stehen Spaß am Spiel, sowie die Verbesserung ihrer Fähigkeiten im Vordergrund.
  • Wissen Sie noch, wie Ihr Kind vor einem Jahr gegen den Verein XY gespielt hat? Welche Bedeutung hat das damalige Ergebnis heute? Ist es nicht viel wichtiger, wie sich Ihr Kind mittlerweile weiterentwickelt hat?
  • Falls eine Aktion mal nicht so gelingt wie geplant, zeigen Sie Ihre Enttäuschung nicht durch negative Kommentare! Die Kinder wissen selber, wenn ihnen etwas misslungen ist. Wir als Erwachsene müssen mit Fehlern besser umgehen können als die Kinder.
  • Kinder sind sehr sensibel gegenüber abfälligen Kommentaren und reagieren oft mit Angst, Aggression oder Verunsicherung. Dadurch werden wichtige Lernprozesse blockiert!
  • Aus Fehlern wird man klug! Einer ist nicht genug!
  • Kinder und Jugendliche sind keine Bundesligaspieler! Welche Fehler passieren (aus Sicht der Kinder: zum Glück) Woche für Woche in der Bundesliga?
  • Kritisieren Sie keine Entscheidung des Schiedsrichters, auch wenn sie vermeintlich falsch gewesen ist! Sie ermutigen damit Ihr Kind eigene Fehler zu ignorieren!
  • Viele Köche verderben den Brei! Der Jugendbetreuer ist dankbar für jede Hilfe und Anregung, aber er allein ist für den sportlichen Bereich zuständig!

Vorgaben an die Trainer des SV Kork über Trainingsinhalte

In Anlehnung an das DFB-Ausbildungskonzept werden hier jeweils Leitlinien für Jugendbetreuer und Trainingsbausteine in kompakter Form aufgelistet. Dadurch wird die Trainingsarbeit noch ein Stück transparenter.

Die Kinder und Jugendlichen sollen beim Erreichen der Altersgrenze für die Jahrgangsmannschaften bestimmte Fertigkeiten als Abholpunkte für die nächste Mannschaft haben. Um dieses bestmöglich umzusetzen, sollen folgende Ziele und Inhalte als Grundlage fuür den Trainingsbetrieb den Trainern als Hilfe dienen:

Trainingsaufbau

Die übung soll so angelegt sein, dass sie für die Beteiligten einsichtig ist. Deshalb sollte das Ziel vor Beginn der Übung erläutert werden. Der Trainer sollte wissen wie die Übung funktioniert und vom Erfolg überzeugt sein.

Es gilt das Prinzip: „Vom Leichten zum Schweren“.
Kinder können keine komplexen Bewegungsabläufe durchführen, wenn die Basisabläufe nicht bekannt sind oder diese beherrscht werden.

  • Viele Wiederholungen garantieren Im Detail korrigieren
  • Konzentriert trainieren
  • Mit Geduld trainieren
  • Variantenreich trainieren
  • Trainieren was das Spiel fordert

Bambini

Bei den Bambinis geht es vor allem darum, den Spaß an der Bewegung zu vermitteln. Der Trainer ist hier der große Freund, der tolle Spielideen hat und auch gerne mal selbst dabei mitmacht. Im Vordergrund stehen vielseitige Bewegungsspiele mit und ohne Ball, die die Kinder keinesfalls überfordern. Auch Regeln sollten so einfach wie möglich gehalten werden. Deshalb reden wir hier auch nicht von Trainingseinheiten, sondern von Spielstunden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das soziale Miteinander. Zwar haben die Kinder in den KiTas und Kindergärten meist bereits gelernt, sich in einer größeren Gruppe zurechtzufinden, doch ist das Verhalten einer "Fußballmannschaft" eben doch oft etwas anderes.

Training: Umfassende Bewegungsschulung

  • Einfaches Laufen und Bewegen: Fangspiele, Blancieren, Koordination
  • Einfache Aufgaben mit Ball: Ballführen, Ballkontrolle, Torschuss, Werfen
  • Kleine Spiele mit Ball: Platzwechselspiele, Einzel- oder Teamwettbewerb
  • Kleine Fußballspiele: 4 gegen 4 auf kleinem Feld mit und ohne Tore

Spiel:

  • Alle sollen spielen: Also auch die "Guten" mal draussen lassen!
  • Möglichst viele Tore erzielen!
  • Das Ergebnis ist zweitrangig: Der Spaß steht im Vordergrund!
  • Kein vorgeschriebenes Spielsystem

Coaching:

  • Die Freude am (Fußball-)Spiel entwickeln und ständig fördern
  • Die Teamfähigkeit (Gemeinsam macht's mehr Spaß) langsam entwickeln
  • Eltern ins soziale Umfeld des Vereins einbinden (Fahrdienst, Trikotwäsche, Kuchen)

F- Jugend

Die F-Junioren sollen langsam die Basistechniken erlernen. Um jedem Kind die so wichtigen vielen Ballkontakte zu ermöglichen, halten wir die Übungsgruppen klein und ermuntern die Kinder, möglichst oft mit beiden Füßen zu spielen. Das grundlegende Lehrprinzip ist das Vormachen – Nachmachen. Zeit- und Leistungsdruck haben sie lediglich bei Wettbewerben und Staffelspielen, dann aber auch mehr im Sinne des Anfeuerns durch Trainer und Mitspieler. Obwohl ein Sieg immer schön ist, aber auch schnell vergessen wird, soll jedes Kind etwa gleich große Spielanteile erhalten. Also bleiben auch die besseren Spieler öfter mal draußen!

Training: Viele Übungen, viele Ballkontakte, viele Spiele

  • Vielseitiges Laufen und Bewegen: Fangspiele, Balancieren, Koordination
  • Vielseitige Aufgaben und Spiele mit Ball: Platzwechselspiele, Jonglieren
  • Basistechniken: Dribbling, Innenseitstoß, An-und Mitnahme flacher Bälle
  • Freie Fußballspiele in kleinen Teams: max. 4 :4 (kleines Feld)

Spiel:

  • Alle sollen spielen (auch die "Guten" mal draußen lassen)!
  • Möglichst viele Tore erzielen. Der Spaß ist wichtiger als das Ergebnis!
  • Spielsystem 2-2: Die Abwehrspieler spielen mit nach vorne, die Stürmer mit nach hinten.
  • Keine festgelegten Positionen für einzelne Spieler: Vielseitigkeit fördern!

Coaching:

  • Die Freude am (Fußball-)Spiel weiterentwickeln und ständig fördern.
  • Die Teamfähigkeit weiterentwickeln.
  • Der Trainer ist der "große Freund" der Spieler.
  • Eltern sollen angetragene Aufgaben als Hilfe für die Trainer empfinden.

E- Jugend

Bei den E-Junioren dominieren zu Beginn des Trainings weiterhin vielseitige Bewegungen. Gleichwohl tragen wir dem deutlich verbesserten Koordinationsvermögen Rechnung und "individualisieren", indem wir die fußballspezifischen Techniken verfeinern: Das Dribbling wird zielgerichteter und schneller, Finten wie Ausfallschritt und Übersteiger werden eingeführt. Der Ball steht im Mittelpunkt und das Fußballspielen rückt immer mehr in den Vordergrund. Dabei vermitteln wir langsam einfache taktische Verhaltensmuster wie Freilaufen und Anbieten. Die Kinder sind jetzt alt genug, um auch Pflichten zu übernehmen: Die Kabinen sind sauber zu verlassen, die Materialien sorgsam zu behandeln und der Respekt vor dem Trainer, aber auch vor den Gegen- und Mitspielern ist einzuhalten.

Training: Techniken verbessern, einfache Taktiken einführen

  • Vielseitige sportliche Aktivitäten: Jonglieren, Lauf/Fangspiele, Koordination
  • Vielseitige Aufgaben und Spiele mit Ball: Handball, Basketball usw.
  • Kindgemäße Technikübungen: Tempodribbling, Grobform Finten, Kopfball
  • Fußballspiele in kleinen Teams auf kleinem Feld mit und ohne Tore

Spiel:

  • Alle sollen spielen (auch die "Guten" mal draußen lassen)!
  • Möglichst viele Tore erzielen!
  • Ergebnis ist zweitrangig: Der Spaß soll im Vordergrund stehen!
  • Wir spielen im 3-3 Spielsystem. Die Abwehrspieler spielen mit nach vorne, die Stürmer mit nach hinten.

Coaching:

  • Die Freude am (Fußball-)Spiel entwickeln und ständig fördern Teamfähigkeit (gemeinsam macht's mehr Spaß) langsam entwickeln
  • Der Trainer als "großer Freund" der Spieler

D- Jugend

Technik, Technik, Technik und natürlich auch schon die Grundlagen der Taktik stehen hier auf dem Lehrplan. Die jetzt sehr hohe Koordinationsfähigkeit verpflichtet geradezu zu einer systematischen Verfeinerung der fußballspezifischen Techniken. Im taktischen Bereich erfolgt die Umstellung auf das 50 x 70 Meter Feld. Das 3-2-3 (aber ohne Libero!) ist eine gute Weiterführung des 3-3-Systems. Die 12- und 13-Jährigen verstehen bereits taktische Prinzipien. Wichtig: Abwehrspieler dürfen Toreschießen! Deshalb üben wir regelmäßig das sichere Pass- und Zusammenspiel. In "sozialer" Hinsicht werden die im E-Junioren-Alter eingeführten Ziele weiterverfolgt und ausgebaut.

Training: Die besten Lernvoraussetzungen unbedingt nutzen!

  • Spielerische Fitnessschulung: Koordination, Parcours, Handball, Staffeln
  • Techniktraining: Dribbling, Finten, Schusstechniken, An-/Mitnahme
  • Individual- und gruppentaktische Grundlagen: Hinterlaufen, Doppelpass
  • Fußballspiele mit Schwerpunkten und freies Spielen: Überzahl, auf mehrere Tore usw.

Spiel:

  • Alle sollen spielen. Möglichst viele Tore erzielen.
  • Das Ergebnis wird wichtig. Der Spaß steht aber im Vordergrund!
  • Systeme: 3-2-3 oder 3-3-2. Außenverteidiger spielen offensiv, Spitzen verteidigen mit.
  • Positionen noch nicht festlegen (Vielseitigkeit)!

Coaching:

  • Freude am Fußballspiel und die Teamfähigkeit weiterentwickeln
  • Trainer achtet zunehmend auf Disziplin: Weg vom "großen Freund" hin zum sportlichen Leiter
  • Die Eigeninitiative der Spieler fördern (Material einsammeln, Bälle pflegen)
  • Faires Verhalten gegenüber dem Gegner und Schiedsrichter einfordern.

C- Jugend

Mit der jetzt meist einsetzenden Pubertät verändert sich auch das Training: Wir müssen auf die individuellen, unterschiedlichen Entwicklungsphasen eingehen und gegebenenfalls individuell reagieren. Kurz gesagt: Die Stärken stärken, die Schwächen abbauen, aber immer unter Beachtung dessen, was der jeweilige Spieler gerade physisch und psychisch zu leisten imstande ist. "Auf dem Platz" kommt die mannschaftsinterne Hierarchie hinzu, die der Trainer beobachtet und bei Bedarf korrigiert. Nicht immer ist der Größte und Lauteste auch der kommende Führungsspieler! Wir spielen mit Viererkette (zB: 4-4-2 oder 4-3-3). Eine endgültige Positionsspezialisierung findet noch nicht statt, wenngleich wir durchaus Positionstechnik und -taktik verbessern. Variabilität und Kreativität sind wichtiger als starre taktische Abläufe.

Training: Jeder ist anders – und will / muss so behandelt werden

  • Ergänzende fußballspezifische Fitness mit Ball (Technik-Rundläufe, 1:1)
  • Technikintensivtraining: Techniken festigen/automatisieren (Passfolgen, Rundlauf)
  • Individual-und gruppentaktische Grundlagen (Zweikampf, Ballorientierung)
  • Wettspielnahe Trainings- und Spielformen (Torschuß, Spielaufbau, etc.)
  • Fußballspiele mit Schwerpunkten und freies Spielen: Über-/Unterzahl, auf 6 Tore usw.

Spiel:

  • Alle sollen spielen. Viele Tore erzielen. Ergebnis ist wichtig, steht aber nicht im Vordergrund!
  • Systeme: 4-4-2 mit Raute, 4-3-3 oder 4-2-3-1. Außenverteidiger spielen nach vorne, Spitzen verteidigen mit.
  • Positionen noch nicht festlegen, aber die Stärken verbessern und die Schwächen beheben!
  • Fairness gegenüber Gegner und Schiedsrichter

Coaching:

  • Teaminterne Hierarchien und Verantwortungsbewusstsein schaffen
  • Die Freude am Fußballspiel und die Teamfähigkeit weiterentwickeln
  • Zunehmend auf Disziplin und Ordnung achten
  • Die Eigeninitiative der Spieler fördern (Material einsammeln, Bälle pflegen, usw.)

B+A- Jugend

Mehr oder weniger kurz vor dem Übergang ins Erwachsenenalter achten wir vorallem auf Ernsthaftigkeit und Leistungswillen unserer Spieler. Sie sind einerseits in der Lage, in bestimmten Bereichen mitzusprechen, neigen aber andererseits auch zu allerlei "Unfug". Jetzt sollte eine strukturierte Mannschaftshierarchie bestehen. Die Trainingsabläufe werden intensiver und komplexer, allerdings nicht auf Kosten individueller, auch positionsspezifischer Fähigkeiten. Folglich vertiefen und erweitern wir das Verhalten innerhalb des Spielsystems. Die taktische Lernfähigkeit ist jetzt so weit fortgeschritten, dass wir nicht nur als Mannschaft in Angriff und Abwehr kompakt agieren wollen, sondern die Spieler auch mit der Doppel- Sechs im flachen 4-4-2 oder sogar im 4-2-3-1 vertraut machen können.

Training: Ernst nehmen – der Trainer die Spieler, die Spieler den Trainer

  • Systematische fußballspezifische Fitness: Parcours, 1 gg. 1 bis 11 gg. 11, Intervalle
  • Positionsspezifisches Techniktraining: Drehung zum Torabschluss, Flanken, Pässe
  • Gruppen- und Mannschaftstaktik: Vertiefung der Grundlagen in Theorie und Praxis; Flügelspiel, Pressin
  • Wettspielnahe Trainings- und Spielformen (Torschuß, Spielaufbau, etc.)
  • Fußballspiele mit Schwerpunkten: Ballorientierung, Umschalten, Positionsspiel usw.

Spiel:

  • Alle sollen spielen. Das Ergebnis ist wichtig, dominiert aber nicht die Philosophie!
  • Systeme: 4-4-2 mit Raute, 4-4-2 flach, 4-3-3, 4-2-3-1, 4-3-2-1
  • Positionsspezialisierung beginnt, aber die Stärken verbessern und die Schwächen beheben!
  • Fairness gegenüber Gegner und Schiedsrichter

Coaching:

  • Team-Hierarchien, Eigeninitiative und Verantwortung fördern, in Entscheidungen einbinden
  • Freude am Fußball und Teamfähigkeit weiterentwickeln
  • Disziplin und Ordnung; Identifikation mit dem Verein schaffen
  • Altjahrgänge an das Seniorentraining heranführen

Fair Play

Für die Jugendarbeit ist der Fair-Play Gedanke des Deutschen Fußballverbandes ein grundsätzliches Anliegen. Wie der Gesamtverein stellt auch die Jugendleitung der Fußballabteilung und alle an der Jugendarbeit beteiligten Personen diesen Gedanken mit in den Vordergrund beim sportlichen Geschehen. Zum Fair Play gehört auch, dass wir mit der gebotenen Toleranz neue Mitglieder ohne Rücksicht auf ihre Herkunft oder Religion gerne im Verein mitwirken lassen.

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